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7 Tipps zur Kommunikation über den Wandel

Ob wir über Medien aufklärt werden, bei einem Vortrag dem Redner lauschen oder im persönlichen Gespräch kritische Themen wälzen: Über die Kommunikation entsteht der erste Kontakt zu neuen Sichtweisen.

Wir müssen keine Kommunikationsexperten sein. Uns dürfte auch so klar sein, wie wichtig eine passende und ermutigende Kommunikation über den Wandel ist. Hierüber finden wir Zugang zu Menschen, die schon morgen erfolgreich Veränderungen umsetzen könnten.

Weil ich Geschichten über den Wandel schreibe, spreche ich auch laufend mit Menschen über ökologische und soziale Themen, über Klimakrise, Artensterben, Armut und Ausbeutung.

Die aus diesen sehr unterschiedlichen Gesprächen gewonnenen Erkenntnisse über Kommunikationsweisen möchte ich hier mit Dir teilen. Denn eine erfolgreiche Kommunikation über den Wandel wird immer wichtiger, wenn wir mehr Menschen zum Handeln bewegen wollen.


Was ist erfolgreiche Wandel-Kommunikation?

Interessanterweise stolpern wir Menschen eher in ein Gespräch hinein, als dass wir uns geistig darauf vorbereiten. Letzteres tun wir normalerweise nur, wenn wir Probleme oder Unstimmigkeiten ansprechen wollen.

Doch es lohnt sich, auch in einem bereits laufenden Gespräch kurz innezuhalten und sich darüber klar zu werden, wohin es führen soll.

Mit welchem Gefühl möchte ich aus dem Dialog gehen?
Was möchte ich erreichen?

Was ist das Anliegen meines Gegenübers?

Ein erfolgreiches Gespräch entsteht dann, wenn sich beide Parteien gehört fühlen und eine gewisse geistige Bewegung im Spiel ist, also niemand nur auf seinem Standpunkt beharrt oder ausschließlich aus der eigenen Perspektive spricht.

Meine Erfahrungen mit Wandel-Kommunikation

Immer wieder stehe ich im Austausch mit Menschen, die bereits einen sehr ökologischen Lebensstil pflegen.

Menschen, die auf kleinstem Raum wohnen, kein Fleisch essen, keinen Plastikmüll produzieren, sehr sparsam mit Wasser, Strom und Brennstoff umgehen und fast ausschließlich mit dem Rad unterwegs sind. Vorbildliche Personen!

Früher oder später tritt dann die Meinung in den Vordergrund, was „richtig„ und was „falsch“ ist.

Nicht immer gefallen mir die Hinweise dazu, was ich alles noch „falsch“ mache. Und sicher treffe ich manchmal auch einen empfindlichen Nerv, wenn ich meine Ratschläge verteile (interessante Analogie: Schläge verteilen).

Manches kann man annehmen, anderes nicht. Doch was macht den Unterschied aus?
 

Die 7 Tipps für gelingende Wandel-Kommunikation

Ich behaupte, die nachfolgenden Tipps helfen dabei, erfolgreich über den Wandel zu sprechen und das Gegenüber für Veränderungen zu interessieren:

  1. Von den eigenen Erfolgen berichten, aus der eigenen Perspektive. Keine Moralpredigt halten, wie das Gegenüber es besser machen sollte.
  2. Achtsamkeit für das Gegenüber und die jeweilige Reaktion auf das Gesagte. Mit dem Menschen verbunden bleiben.
  3. Ruhig und sachlich bleiben. Aufgeregte, negative Kommunikation und Emotionalität sind bei diesen Themen verständlich, doch kann das beim Gegenüber auch eine Schutzreaktion auslösen (Ablehnung, Gegenwehr, Gleichgültigkeit).
  4. Über Lösungen sprechen statt über die bevorstehenden Katastrophen.
  5. Aufmerksam bleiben, falls es zu viel für den/die Gesprächspartner*in wird. Solche Themen können Ängste auslösen, deshalb die Grenzen des anderen wahrnehmen und respektieren.
  6. Offen für die Meinung des anderen bleiben und aufs Rechthaben verzichten. Man kann immer etwas dazulernen und darf selbst wandelfähig bleiben.
  7. Mehr zuhören als reden. Du hast zwei Ohren aber nur einen Mund. Rein anatomisch wird dem Zuhören also mehr Raum zugesprochen, als dem Reden. Das sollte uns etwas sagen.

Das sind meine ganz persönlichen Erkenntnisse basierend auf bisherigen Gesprächen mit den unterschiedlichsten Menschen und über einen Zeitraum von vielen Jahren.

Auch andere Themen lassen sich auf diese Weise viel besser ansprechen und treffen so eher auf offene Ohren.

Fazit

Tatsächlich waren diejenigen Hinweise meiner Gesprächspartner für mich meist annehmbar, wenn die oben genannten Kriterien erfüllt waren.

An anderer Stelle fiel es mir jedoch schwer, mich den Vorschlägen vorbehaltlos zu öffnen.

Das Gesagte, ob annehmbar oder nicht, wirkt bei den meisten Menschen noch nach. Vielleicht wird manches doch noch ausprobiert.

Für gewöhnlich machen wir aber ungern Dinge, mit denen wir etwas Negatives verbinden. Dazu reicht es schon, dass etwas mit der Erinnerung an ein unbequemes Gespräch verknüpft ist.
 

Was denkst Du?

Hast Du auch Erfahrungen gemacht, wie Umweltschutzthemen am besten kommuniziert werden können?

Worauf es ankommt, damit das Gegenüber zuhört und die geäußerten Ideen auch gerne umsetzen möchte?

Was es zu vermeiden gilt, damit das Gespräch nicht ins Leere läuft oder sogar Gegenwehr auslöst?

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Ich freue mich auf Deinen Beitrag. Über Kommunikation kann man nie genug wissen.

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