„Tag der Erde“ 2022

Heute ist, wie jedes Jahr am 22. April, der internationale „Tag der Erde“. Jährlich steht unsere wunderschöne Erde für 24 Stunden im Mittelpunkt. Diese Aufmerksamkeit hätte sie eigentlich jeden Tag des Jahres verdient.

Dieses Mal steht der „Earth Day“ unter dem Motto „Deine Kleider machen Leute“. Damit soll auf einen dringend nötigen Wandel bei der Kleiderproduktion aufmerksam gemacht werden.

Auswirkungen von „Fast Fashion“

Unter „Fast Fashion“ versteht man regelmäßig wechselnde Kollektionen in den Regalen der Geschäfte. Diese Form der Mode verschlingt Unmengen von Ressourcen wie Wasser und Energie, ist meist von minderwertiger Qualität, setzt giftige Chemikalien ein und beschäftigt Menschen in unfairen und teils gefährlichen Arbeitsverhältnissen.

Auch der Klimawandel wird durch unsere derzeitigen Produktionsmethoden und unser Kaufverhalten angeheizt.
Mit fast 10% der weltweit erzeugten Treibhausgase schlägt die Textilindustrie ordentlich zu Buche (mehr als Schiffs- und Flugverkehr zusammengenommen). Die Zeit drängt, eine ökologisch nachhaltige und faire Kleiderproduktion zu etablieren.

Neben dem CO2-Fußabdruck gibt es noch andere Umweltprobleme, die die Herstellung von Kleidung verursacht:

  • 25% der weltweit eingebrachten Insektizide fallen beim Anbau von Baumwolle an,
  • Begriffe wie „bügelfrei“ oder „knitterfrei“ bedeuten einen hohen Einsatz an Chemikalien,
  • 20% der weltweiten Wasserverschmutzung ist auf das Färben und Behandeln von Kleidung zurückzuführen,
  • insgesamt steht die Modeindustrie auf Platz zwei der weltweit stärksten verschmutzenden Industrien (hinter der Ölindustrie),
  • 11% der Kinder weltweit werden nachweislich zur Arbeit gezwungen (The Guardian, 2017); davon arbeiten viele in der Modebranche,
  • aus den Kunstfasern von Kleidungsstücken resultieren 35% des Mikroplastiks,
  • nach durchschnittlich zwei- bis dreimaligem Tragen landet Kleidung bei uns im Müll,
  • jährlich gelangen so 1,1 Millionen Kleidungsstücke in die Altkleidersammlung (wovon jedoch nur noch 10% an Bedürftige verteilt oder als Secondhand verkauft werden können, weil die Qualität der Textilien mit „Fast Fashion“ stark abgenommen hat).

Der Wandel in der Textilindustrie

Was muss nun also passieren, damit die Branche ökologisch nachhaltig und fair wird? Was können wir als Einzelpersonen ganz konkret tun, wenn wir nicht erst auf die dringend erforderlichen Änderungen und Gesetze warten wollen?

Diesen Fragen widme ich mich in meinem zweiten Band von „Die Systemwandler“, der gerade in Arbeit ist. Darin setze ich den Fokus auf Lösungen für einen nachhaltigen Konsum von Kleidung und anderen Produkten sowie dem Umgang mit Abfall (etwas, das es in der Natur nicht gibt).

Am Sinnvollsten ist hierbei sicher die Einführung einer Kreislaufwirtschaft. In diesem System werden Produkte konsequent im Kreislauf von Wieder- und Weiterverwendung gehalten. Erreicht wird das durch die Herstellung von langlebigen, qualitativ hochwertigen Produkten sowie ihre Reparatur, Wiederverwendung, Aufwertung, Pflege, Instandhaltung aber auch durch Teilen und Tauschen.

Unsere gesamte Wirtschaft ist jedoch noch auf Extraktion, also das Entnehmen von Rohstoffen aus dem System Erde, sowie dem Wegwerfen ausgerichtet. Es ist also eher ein Förderband auf dem unsere Güter unterwegs sind. Der „Lebenszyklus“ eines Produktes ist somit gar kein Zyklus, sondern eine immer kürzer werdende Zeitspanne (manchmal sogar beabsichtigt herbeigeführt).

Dein Beitrag zum Kleider-Wandel

Wer nicht auf die Kreislaufwirtschaft in der Modeindustrie warten möchte, kann sein Konsumverhalten für Kleidung und Schuhe gleich JETZT ändern:

  • Achtsamer Kauf von Kleidung, die Du wirklich brauchst,
  • auf die Qualität der Kleidung achten (ein höherer Preis wird mit längerer Lebensdauer belohnt),
  • Kleidung selbst nähen und reparieren oder zum Schneider (Schuhe zum Schuhmacher) bringen,
  • Upcycling, um dem Kleidungsstück ein zweites Leben als Decke, Tasche o.ä. zu schenken,
  • Kleidertauschparty veranstalten, um an neue Stücke zu kommen,
  • Capsule Wardrobe anlegen, bei der wenige Kleidungsstücke clever kombiniert werden und so immer wieder ein neues Outfit entsteht,
  • Kleiderschrank aufräumen und alte Stücke neu entdecken.

Bestimmt fallen Dir noch weitere Möglichkeiten ein, wie Du Deinen Konsum von Kleidung und Schuhen achtsamer gestalten kannst. Hinterlasse gerne einen Kommentar unter diesem Artikel mit Deiner ganz persönlichen Idee.

„Die Systemwandler“ – Konsum und Abfall

Trage Dich auch unbedingt in den Systemwandler-Newsletter ein. Dadurch bekommst Du Einblick in meine Recherchen zum nächsten Buch „Die Systemwandler – Konsum und Abfall“. Ich teile meine Erkenntnisse und beleuchte Einzelthemen in zukünftigen Blog-Artikeln etwas genauer.

Beteilige Dich mit einem Kommentar unter dem jeweiligen Artikel an der inhaltlichen Vielfalt meines nächsten Romans.

Fazit

Ich nehme mir jetzt selbst vor, genauer beim Kleiderkauf hinzuschauen und mich dem Thema im nächsten Roman zu widmen. Auf diese Weise starte ich nun mit Dir in die nächsten 365 Erdtage, heute am internationalen „Tag der Erde“.

Ich wünsche Dir glückliches Wandeln!

Der heutige „Tag der Erde“ sollte auch der Veröffentlichungstag für die E-Book-Ausgabe von „Die Systemwandler“, Band 1 (Ernährung und Landwirtschaft) sein. Doch leider gab es technische Schwierigkeiten bei der Auslieferung über meinen Vertriebspartner aufgrund einer Systemumstellung. Das sind die Tücken des Selfpublishing, aber ich bin zuversichtlich, dass in den nächsten zwei Wochen (bis 2. Mai 2022) die Auslieferung gelingen wird. Inzwischen kannst Du Dir ja überlegen, ob das Taschenbuch für Dich besser passt. Dieses beinhaltet interessantes Zusatzmaterial, welches es nicht ins E-Book geschafft hat.

Isa von "Die Systemwandler"

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Autorin des Blogs auf "Die Systemwandler" sowie der gleichnamigen Buchreihe.

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