Wir brauchen keine Perfektion, um mit dem ökologisch-sozialen Wandel zu beginnen. Stattdessen sollten wir uns als Übende verstehen, die ihre Leben und Umfelder schöner gestalten. So fällt uns mancher Schritt gleich viel leichter. Es darf ein Spiel sein, dass unsere Augen vor Freude leuchten lässt.
Allmählich sickert die Ahnung in unser Bewusstsein, dass Perfektion für uns Menschen weder erreichbar noch besonders erstrebenswert ist.
Brauchen wir wirklich Perfektion in unserem Verhalten und Denken, in der Bearbeitung unserer Aufgaben oder dem Umgang mit unseren Mitmenschen? Stattdessen darf es auch mal schiefgehen oder schwerfallen, wenn wir uns als Übende verstehen, die sich ausprobieren und so den besten Weg für sich ausloten.
Danebengreifen, uns vertun, ausrutschen, etwas zerbrechen oder uns schlicht von der Aufgabe überfordert fühlen. Das alles ist menschlich.
Der Wunsch nach Perfektion und die Angst vor möglichen Fehlern hindern uns oft daran, unsere Möglichkeiten zu leben. Wir sprechen dann nicht aus, was wir wirklich ersehnen und zögern, für unsere Herzenswünsche loszugehen.
Finde Dein Übungsfeld
Welche Welt wünschst Du Dir für Dich und Deine Lieblingsmenschen? Für alles, was fliegt, kriecht, schleicht, schwimmt, trippelt, rankt, blüht, fließt, in der Sonne döst und diese schöne Erde besiedelt?
Willst Du erst dafür losgehen, wenn Du vermeintlich perfekt ausgerüstet, ausgebildet oder vorbereitet bist?
Was würdest Du gerne ausprobieren?
Wie sieht Dein Bild von der schönsten Version dieser Welt aus?
Welche Veränderung ist Dir am wichtigsten, wenn Du aus Deinem Fenster schaust?
Was könnte besser sein, wenn Du Dich auf den Weg zu Deiner Arbeitsstelle, Schule oder Uni, zum Arzt, dem Lebensmittelladen oder Kindergarten machst?
Was würde Dein Herz höher schlagen lassen, wenn Du zum Feierabend durch Deine Stadt oder Gemeinde schlenderst?
Male Dir die Details mit allem aus, was das Farbspektrum zu bieten hat.
Was wäre, wenn …
… ein veganer Hamburger besser schmeckt als die Fleischvariante?
… der Bio-Apfel lieblicher duftet als der konventionell angebaute?
… Deine Kinder auf der Straße vor dem Haus spielen würden, wo jetzt Autos parken?
… Du Gemüse und Kräuter aus öffentlichen Hochbeeten pflücken könntest, die jetzt noch in umzäunten Privatgärten stehen?
Ist es vielleicht schon so? Könnte es so sein? War es mal so?
Genug studiert
Heute bist Du eingeladen, Abstand von der analytischen Sichtweise zu nehmen. Trete einen Schritt zurück, verliere die Zahlen und Fakten aus dem Blick. Du hast sie genug studiert!
Wir stehen an einem Punkt in unserem kollektiven Menschsein, an dem wir längst genug Fakten kennen und auch verstanden haben.
Es ist Zeit für uns, die Bücher zur Seite zu legen, um Übende zu werden und uns auszuprobieren.
Übe, variiere, mache Fehler!
Fang am besten noch heute mit einer Sache an, von der Du eben noch glaubtest, dass Du sie perfekt umsetzen müsstest und übe, variiere, mache Fehler!
Willst Du zum Beispiel Vegetarier*in oder Veganer*in werden? Sei nicht so streng mit Dir und starte ersteinmal mit einem fleischlosen oder pflanzlichen Tag pro Woche.
Willst Du einen Garten für Deine Selbstversorgung anlegen? Mache einen Ausflug in einen Gemeinschaftsgarten und knüpfe Kontakt zu ökologisch gärtnernden Menschen.
Willst Du Dich dem Schutz von Wildbienen verschreiben? Stelle eine Insektentränke auf.
Willst Du Deine Kinder zur Selbstversorgung erziehen? Backe mit ihnen ein Brot.
Es gibt immer einen allerersten Schritt, diesen wackeligen Anfang von allem Großartigen.
Als Übende gehen wir los, bevor wir bereit sind, verlieren dabei nie das Bild von einer schöneren Welt aus den Augen.
Du bist eingeladen, von Deinen Erfolgen und Misserfolgen in Deinem ausgewählten Übungsfeld zu erzählen. Nutze dazu den Kommentarbereich unterhalb dieses Artikels.
Ich wünsche Dir viel Freude beim Üben, die Welt ein bisschen besser zu machen.
Meine Dankbarkeit für Dein Wandeln!
Wenn Dir dieser Beitrag gefällt, dann lasse Dich über meinen Newsletter über weitere Artikel informieren.